Unser langjähriger Kunde Future Management Group AG (FMG) initiierte 2011 ein vom Land Hessen gefördertes Forschungsprojekt an welchem wir als einer der Projektpartner teilnehmen durften. Das Projekt umfasste die Konzeption und die Umsetzung des GUI-Designs für das FutureNet – einer neuartigen Internet-Plattform für Unternehmen, über welche softwaregestützt eine Früherkennung von Unternehmenschancen in Zukunftsmärkten sowie Trend-Management ermöglicht werden sollte. Diese semantische Datenbank zur Sammlung von Zukunftstrends, Themen und Technologien sollte komplexe Zusammenhänge im Kontext Zukunftsmanagement zugänglich und für Unternehmen verfügbar machen. Das FutureNet selbst bietet dem Nutzer sowohl redaktionierte Beiträge der FMG sowie relevante Artikel von fachlich bewerteten Webseiten.
An diesem Forschungsprojekt waren die folgenden Parteien beteiligt: giinco (Konzept, Design und Programmierung des GUI), intelligent views GmbH (Entwicklung der K-Infinity Datenbank und der notwendigen API, die als Basis für das FutureNet dient), die Technische Universität Darmstadt (Umsetzung der semantischen Auswertung von Dokumenten und Webseiten), das Land Hessen (Förderung des Forschungsprojekts) sowie die FMG als Initiator des Forschungsprojekt und Betreiber des FutureNet. Das Projekt wurde in 2 Phasen (Vorprojekt und Hauptprojekt) über einen Zeitraum von 18 Monaten realisiert. Als Projektziel wurde ein marktfähiges Produkt definiert.
In der ersten konzeptionellen Phase des Projektes galt es ein Nutzerinteraktionsverfahren zu entwickeln, das den Zugang zu den Funktionen des FutureNet ohne langfristige Einarbeitung des Nutzers praktisch anwendbar macht.
In enger Zusammenarbeit mit der FMG wurden hierfür verschiedene Interface-Konzepte mit User Centered Methode durchdacht und auf der Grundlage von Personas und Use Cases erarbeitet. Hierbei standen typische UX-Fragestellungen im Mittelpunkt: Wer nutzt das FutureNet? Was möchte der Nutzer damit erreichen? Welche Funktionen muss das GUI zur Verfügung stellen und wie muss es aussehen, um das FutureNet für den Nutzer praktisch anwendbar zu machen? Hierbei wurden die verschiedenen Ansätze von pen-to-paper Wireframes zu interaktiven Wireframes in Axure ausgearbeitet. Die verschiedenen Möglichkeiten der technischen Grundlagen wurden – z.T. bereits im Prototyping – auf Umsetzbarkeit geprüft. Am Ende dieser Projektphase stand sowohl ein Usability-Konzept für das GUI sowie ein technisches Konzept für die Umsetzung.
Im nächsten Schritt wurde das Konzept aus dem Vorprojekt weiter ausdefiniert, das Design ausgearbeitet und in enger Zusammenarbeit mit den Entwicklern umgesetzt.
Es wurde ein Regelwerk für das GUI erarbeitet, wie sich die dynamischen Gruppierungen der einzelnen Elemente auf dem Screen darstellen lassen und wie diese miteinander interagieren. Gemeinsam mit auf interaktive User-Interfaces spezialisierten Entwicklern haben wir die grafische Darstellung des Regelwerks weiter für die Umsetzung verfeinert und programmiert. Das GUI wurde so angelegt, dass es auch für die Zukunft eine stetig wachsender Datenbasis verarbeiten und darstellen kann.
Neben dem Frontend wurde außerdem eine Middleware entwickelt, welche die korrekte Zuweisung von Nutzern zu Ihren Rollen und Inhalten sicherstellte und das hohe Sicherheitsbedürfnis sicherstellen konnte.
Während der gesamten Hauptprojekt-Phase wurden immer wieder Prototypen zur Umsetzbarkeit des GUI sowie zum Testen der Backendstruktur entwickelt. Die Daten hierfür speisten sich bereits aus der echten K-Infinity Datenbank, die vom Projektpartner intelligent views GmbH über eine API verfügbar gemacht wurden.
Während der prototypischen Weiterentwicklung wurde die Darstellung des semantischen Netzes auf ihren spezifischen Nutzen für die Anwender überprüft. Diese Usability-Tests unterstützten den weiteren Ausbau der Prototypen und dienten somit als Begleitung für die Umsetzung. In diesem Zusammenhang wurde auch ermittelt, welche technischen Voraussetzungen zur Nutzung des FutureNet beim Kunden erforderlich sind. Um die technischen Ansprüche an den Nutzer möglichst gering zu gestalten, wurde eine optimierte technische Bereitstellungsinfrastruktur entwickelt.
Durch die prototypische Entwicklung und die schrittweise Implementierung von Einzelfunktionen wurde der Funktionsumfang stetig erhöht, die Sicherheit weiter stabilisiert, die Performance gesteigert und die Usability verbessert. Durch ein begleitendes Qualitätsmanagement wurde die gesamte Anwendung robuster, konnte zum Abschluss des Projektes marktreif übergeben werden und wurde Mitte 2013 live gestellt. 2014 wurde zudem eine Freemium-Version des FutureNet implementiert, welche eingeschränkte Funktionen kostenfrei zur Verfügung stellt.