Design Systeme

Die Grundlage effizienter Produktentwicklung und einheitlicher Markenerlebnisse

Die Welt wird immer digitaler – das gilt nicht erst seit Beginn der Corona-Pandemie. Allerdings lässt sich feststellen: Das Virus hat diese Entwicklung zusätzlich beschleunigt und den Anteil digitaler Produkte und Services sprunghaft ansteigen lassen.1 Für Unternehmen ergeben sich daraus gleich mehrere Herausforderungen: Einerseits wachsen die Ansprüche an die Qualität ihrer digitalen Angebote, andererseits sind sie gezwungen, diese immer schneller auf den Markt zu bringen. Nicht zuletzt deshalb werden sogenannte Design Systeme immer beliebter. Doch was ist ein Design System überhaupt? Wo liegen die Vorteile? Wer braucht so etwas (wirklich)? Und wohin soll das führen? Diese (und weitere) Fragen wollen wir in diesem Artikel beantworten.

Autoren:

Christoph, Jenni, Milena, Norbert

Grafiken:

Stella

Veröffentlichungsdatum:

01.12.2022

Tags:

Design Systeme, Design Tokens, Corporate Design, Brand Identity

Design Systeme vereinen Theorie und Praxis

Ein Design System ist Regelwerk und Werkzeug zugleich. Es enthält sowohl alle grundlegenden gestalterischen Charakteristika (sogenannte Design Tokens) und wiederverwendbaren Design-Komponenten eines Unternehmens – wie z.B. Icons, Buttons oder Eingabefelder – als auch Regeln und Prinzipien, wie diese einzusetzen sind. Design Systeme sind also nicht nur Sammlungen von digitalen Elementen, sondern bieten den Anwender*innen darüber hinaus auch Orientierung und Unterstützung bei der Benutzung. Nicht zuletzt deshalb bilden Design Systeme einen zentralen Ausgangspunkt bei der Entwicklung von neuen digitalen Produkten in Unternehmen.

Was ist ein Design System?
Design Systeme sind zentrale Rahmenwerke, die wiederverwendbare Design-Komponenten und begleitende Richtlinien bereitstellen, mit denen Teams neue digitale Lösungen gestalten und realisieren können.

Mehr als die Summe seiner Teile

Wie die Definition zeigt, weisen Design Systeme einen praktischen und einen theoretischen Teil auf. Während der praktische Bereich die konkret nutzbaren Design-Komponenten zur Gestaltung neuer digitaler Produkte bereitstellt, umfasst der theoretische Teil eben jene Ressourcen, die anleiten und unterstützen. Im Einzelnen besteht ein Design System aus den folgenden Bestandteilen:

  • Eine Brand Identity beinhaltet alle visuellen Elemente, die das Erscheinungsbild der Marke definieren (z.B. Farben, Formen und Schriftarten) und in Form von Design Tokens die visuelle Grundlage für das Design Systems darstellen.
  • Eine Component Library mit wiederverwendbaren (digitale) Design-Komponenten – von einzelnen Elementen wie z.B. Buttons, Icons und Eingabefeldern über zusammengebaute Formulare und Navigationsmenüs bis hin zu kompletten Seiten und Vorlagen.
  • Ein Styleguide umfasst konkrete Regeln und Richtlinien für die Gestaltung von digitalen Produkten sowie konkrete Anwendungsbeispiele.
  • Ergänzende Ressourcen, die Hilfestellung geben (z.B. Tutorials oder How To’s) oder Dokumentationen zu bereits realisierten Produkte enthalten.

Zahlreiche verwandte Konzepte und Synonyme

Spätestens damit ist deutlich geworden: der Begriff des Design Systems ist ein sehr weitläufiger. Schon alleine deshalb wird der Begriff oft falsch interpretiert oder mit anderen verwechselt. Insbesondere ähnliche Konzepte und Fachausdrücke werden häufig als bedeutungsgleich aufgefasst, wie beispielsweise der Corporate Design bzw. Brand Guide. Im Gegensatz zu Design Systemen ist dieser aber auf die Theorie beschränkt und definiert alle zentralen Elemente der visuellen Identität eines Unternehmens sowie entsprechende Gestaltungsrichtlinien. Anders als ein Design System beinhalten die Guides aber keine nutzbaren Arbeitsmaterialien in Form von Design-Komponenten, sondern dokumentieren lediglich deren Eigenschaften und Verwendungsmöglichkeiten.

Nicht nur Vorteile in der Außenwirkung

Design Systeme bieten etliche Vorteile – sowohl für Unternehmen als auch für diejenigen, die damit arbeiten. Unternehmerisch birgt der Einsatz eines Design Systems das Potenzial, sich langfristig einen erheblichen Vorteil gegenüber Wettbewerbern zu erzielen. Die Gründe dafür:

  • Effizientere Produktentwicklung: Soll ein neues Produkt entwickelt werden, können die jeweiligen Teams einfach die Komponenten des bestehenden Design Systems verwenden. Auf diese Weise lassen sich die Entwicklungsprozesse verkürzen und Kosten senken.
  • Konsistentes Markenerlebnis: Der Einsatz von standardisierten Komponenten sorgt dafür, dass digitale Produkte in einer einheitlichen visuellen Sprache gestaltet werden. Daraus ergibt sich ein durchgängiger Markenauftritt über alle (digitalen) Touchpoints hinweg, was den Wiedererkennungswert der Marke erheblich steigert.
  • Bessere User Experience: Zeit und Ressourcen, die durch die Arbeit mit Design Systemen eingespart werden, lassen sich für andere Tätigkeiten aufwenden, die aufgrund von fehlenden Mitteln häufig unberücksichtigt bleiben – wie beispielsweise das Durchführen von Nutzertests zum Einholen von Feedback. Auf diese Weise kann die User Experience des Produkts verbessert werden.

Doch auch unternehmensintern ergeben sich Vorteile: so schafft ein Design System nicht nur ein gemeinsames Verständnis für die Designsprache des Unternehmens, sondern wirkt darüber hinaus auch identitätsstiftend und verbessert die Kommunikation innerhalb und zwischen den verschiedenen Teams. Zusammengefasst lässt sich also festhalten, dass Design Systeme sowohl nach außen als auch nach innen Mehrwerte bieten.

„In der globalen Marktsituation und in unserer Strategie als Komplettanbieter ist ein Design System unerlässlich. Das einheitliche Markenbild erzeugt Vertrauen und die digitalen Berührungspunkte können ständig optimiert werden. Dabei profitieren in erster Linie unsere Kunden – aber auch intern schaffen wir damit die Grundlage für Synergien über die einzelnen Entwicklungsabteilungen hinweg.“


Bernhard Heitz
Leiter Produktdesign bei dormakaba

Wer ein Design Systeme braucht – und wer nicht

Auch wenn wir von den Vorteilen von Design Systemen überzeugt sind: nicht jedes Unternehmen benötigt ein eigenes Design System. Ob und inwiefern die Entwicklung eines Design Systems sinnvoll ist, hängt vor allem von zwei Faktoren ab:

  • Anzahl der digitalen Produkte und Anwendungen: Verfügt ein Unternehmen lediglich über eine Webseite mit nur wenigen Unterseiten, würde ein Design System keinen Nutzen bringen. Entscheidender als die aktuelle Anzahl digitaler Angebote ist aber die Frage, wie viele zukünftig entwickelt werden sollen. Plant das Unternehmen kontinuierlich weitere digitale Lösungen zu realisieren und diese möglichst schnell auf den Markt zu bringen, stellt ein Design System einen idealen Ausgangspunkt dar. Unabdingbar wird der Einsatz eines Design Systems dann, wenn verschiedene digitale Angebote auf unterschiedlichen Kanälen eine konsistente Designsprache und User Experience aufweisen sollen.
  • Verfügbarkeit langfristiger Ressourcen: Bereits die Entwicklung eines Design Systems ist mit hohen Aufwänden verbunden. Darüber hinaus sind Design Systeme niemals vollständig oder abgeschlossen – vielmehr stellen sie lebende Dokumente dar, die kontinuierlich überprüft, angepasst und weiterentwickelt werden müssen. Dafür sind langfristig entsprechende Mittel bzw. Ressourcen einzuplanen, genauso für Trainings der verschiedenen Teams, die das Design System nutzen. Ansonsten besteht die Gefahr, dass es inkonsistent oder gar inkorrekt angewendet wird.
Unsere Expertin Jenni beantwortet Fragen rund um das Thema Design Systeme

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Wir helfen Ihnen, ein Design System aufzubauen

Wenn Sie uns fragen: Für Unternehmen mit einem breiten Portfolio an digitalen Angeboten ist ein Design System unabdingbar. Erst recht, wenn weitere digitale Lösungen hinzukommen sollen. Denn dann können Design Systeme ihren ganzen Nutzen entfalten und ermöglichen eine effizientere Produktentwicklung bei konsistenter Designsprache und durchgängiger User Experience über alle digitalen Touchpoints hinweg.

Wir von giinco haben bereits einige Design Systeme entwickelt, so z.B. für unsere Kunden dormakaba und voestalpine Signaling GmbH. Auch wenn in allen Fällen ein hoher Aufwand damit verbunden war, können wir festhalten, dass es die Mühe wert war. Das zeigt uns vor allem das positive Feedback unserer Kunden und das große Interesse bei ihren Beschäftigten, damit zu arbeiten. Nicht zuletzt deshalb sind wir bestrebt, die Systeme kontinuierlich zu erweitern und unseren Kunden ein Instrument an die Hand zu geben, womit sie den Weg in die digitale Zukunft erfolgreich bestreiten können.

Falls Sie mehr Informationen zu digitalen Design Systemen suchen oder ein Beratungsgespräch vereinbaren möchten, melden Sie sich gerne bei uns!

XEA Design System
Unser prämiertes Design System für dormakaba bildet die Basis für neue Apps und Software des Unternehmens.

Quellen

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